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Kinke

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Manfred Schönborn

1) Biophysik: gtg-Kinke, einfachster Defekt bei der Packung von aliphatischen Lipidketten in Lipidmembranen (Membranen, biologische). Bei diesem Defekt befinden sich jeweils zwei Paare benachbarter Methylen-Gruppen (CH2) in einer Gauche-Konformation, welche durch eine C-C Bindung in trans-Konformation gekoppelt sind. Dadurch sind die an die Kinke anschliessenden Teile der Lipidkette parallel verschoben. Die Gesamtlänge verkürzt sich um ca. 0,13 nm je Kinke. Als Konsequenz der Kinke und anderer Membranpackungsdefekte bildet sich freies Volumen in der Membran, in welches Fremdmoleküle eingelagert werden können.

2) Kristallographie: bestimmte Form eines Defektes an einer einkristallinen Oberfläche. Eine Kinke liegt dann vor, wenn an der Oberfläche eine geknickte Stufe existiert (siehe Abb. 2). In der Nähe von Kinken ist, ebenso wie bei Stufen, die elektronische Struktur der Oberfläche verändert. Deshalb hat das Auftreten von Kinken und Stufen eine besondere Bedeutung für chemische Reaktionen und Wachstumsprozesse. Durch regelmässige, periodische Anordnungen von Terrassen, Stufen und Kinken können auch höherindizierte Oberflächen beschrieben werden.

Kinke

Kinke 1: Einlagerung eines Fremdmoleküls zwischen aliphatischen Ketten von Lipiden im freien Volumen einer Kinke.

Kinke

Kinke 2: Eine Kinke liegt an der Oberfläche eines Kristalls immer dann vor, wenn eine dort vorhandene Stufe selbst noch einmal geknickt ist.

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