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Schweremessung

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Karl-Wilhelm Steinfieber

Klassische MechanikUmwelt- und Geophysik, Messungen der Schwere, die in der Geophysik absolut mit Fallapparaturen und Pendeln und relativ mit Gravimetern durchgeführt werden. Dabei ist ein Gravimeter gleichzeitig auch ein Seismograph. Bekannte Gravimeter sind das LaCoste-Romberg-Gravimeter mit seiner astatischen Aufhängung, um die effektive Rückstellkraft der Feder zu verringern und damit die Messgenauigkeit zur erhöhen. Die Messgenauigkeit ist bei Tieftemperaturgravimetern kleiner als 10-8 m / s2 (10-9fache Erdbeschleunigung). Relative Schweremessungen können erst durch Ausgleichsrechnungen (Schwereanomalien) miteinander vergleichbar gemacht werden.

Auch zur Berechnung der Gestalt des Geoids sind Ausgleichsrechnungen nötig. Bei den von verschiedenen Messstationen vorliegenden Ergebnissen muss zunächst der Einfluss der zwischen Messpunkt und Meereshöhe liegenden Gesteinsmasse entfernt werden (Gesteinsplatten- oder Young-Bouguersche Korrektion). Dann muss der Messpunkt gedanklich auf Meeresniveau gebracht werden (Höhen- oder Freiluftkorrektion). Für sehr unebenes Terrain muss noch eine topographische Korrektion, d.h. eine Reduktion auf ebenes Terrain, rechnerisch ermittelt werden. Die isostatische Reduktion schliesslich verteilt die bisher als abgetragen gedachten Massenüberschüsse der Gebirge und die Massendefekte in den Ozeanen gleichmässig über den Globus.

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