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Schwereanomalien

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Manfred Schönborn

Klassische MechanikUmwelt- und Geophysik, kleinräumige Änderungen der Normalschwere, die den globalen Schwereänderungen überlagert sind. Diese Schwereanomalien werden sichtbar, wenn aus relativen Schweremessungen der Instrumentengang, der Effekt der Gezeiten und der Erdrotation, die topographische Höhe entfernt und somit die Messung auf einer theoretisch vollkommen eingeebneten Erdoberfläche durchgeführt werden. Ursachen für Schwereanomalien sind Abweichungen in der Massenverteilung in der Erdkruste. Sie werden durch das Erdrelief (Gebirge) und lokale Dichteunterschiede in der Erdkruste (Lagerstätten von Bodenschätzen) hervorgerufen. Dies wird insbesondere auch zur Rohstoffexploration durch die Gravimetrie genutzt. Schwereanomalien sind sowohl im Betrag als auch in der Richtung der Schwere zu beobachten. Dabei werden die Richtungsanomalien (Lotabweichungen) von geodätischen Messungen bestimmt. Grosse Gebirge wie der Himalaja und die Anden zeigen wegen der Ausbildung einer Gebirgswurzel keine entsprechenden Störungen (Isostasie); Schwereanomalien in den Alpen betragen bis zu 2 × 10-4 m s-2.

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