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Whistler

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Irene Kramer-Schwenk

Astronomie und AstrophysikPlasmaphysik, Magnetohydrodynamik,

1) Ton, der entsteht, wenn man das mittels Radar gemessene Signal einer Meteoritenspur in der Atmosphäre auf einen Lautsprecher legt. In der Frühzeit der Radarastronomie war dies eine der Methoden zum Nachweis und zur Unterscheidung dieser Ereignisse.

2) Elektronenzyklotronwelle in der Ionosphäre, die entlang einer Magnetfeldlinie von einer zur anderen Erdhalbkugel geführt wird. Charakteristisch für Whistler ist ein bis zu drei Sekunden dauerndes Pfeifen fallender Tonhöhe, das nach Umwandlung der elektromagnetischen Welle in ein akustisches Signal gehört werden kann. Die Quelle für die auf der Nordhalbkugel hörbaren Whistler bilden Blitze auf der Südhalbkugel, die ein kontinuierliches Spektrum elektromagnetischer Wellen abstrahlen. Die fallende Tonhöhe kommt dadurch zustande, dass die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Elektronenzyklotronwelle mit steigender Frequenz zunimmt und folglich die hochfrequenten Wellen zuerst ankommen. Der erste Bericht über Whistler stammt aus dem Jahr 1886, als in Österreich am Ende einer 22 km langen Leitung, die als Antenne fungierte, im Telefon die typischen Pfeiftöne vernommen werden konnten. Eine Zeit lang gaben Whistler den Anlass zu Berichten über »mysteriöse Stimmen aus dem Weltall«. Heute benutzt man sie zur Erforschung der Ionosphäre.

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