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Wiegand-Effekt

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Karl-Wilhelm Steinfieber

Physikalische Erscheinung in homogenen, fer-romagnetischen Drähten, die auf einer sprung-förmigen Ummagnetisierung unter dem Einfluß eines sich ändernden äußeren Magnetfelds beruht. Wird ein ferromagnetischer Draht von etwa 0,3 mm Durchmesser aus speziellen Legierungen (z. B. Eisen-Nickel oder Kobald-Ei-sen-Vanadium) abwechselnd gegenläufig verdrillt und anschließend sanft gedehnt, bilden sich eine hartmagnetische Mantelzone und ein weichmagnetischer Kern im Draht aus. Die Richtung leichter Magnetisierbarkeit der Weißschen Bezirke liegt dann parallel zur Drahtachse. Wird ein solcher Draht in ein Magnetfeld gebracht, nehmen in Abhängigkeit von der Größe und Richtung des äußeren Magnetfelds Kern und Mantel unterschiedlich die Magnetisierungsrichtung des Magnetfelds an. Bei einer bestimmten Feldstärke des z. B. entgegengesetzt gerichteten magnetischen Felds erfolgt eine schlagartige Umkehr der Magnetisierungsrichtung zunächst des weichmagnetischen Kerns, bei weiterer Erhöhung der magnetischen Feldstärke auch die der hartmagnetischen Mantelzone. Diese schlagartige Richtungsumkehr der Magnetisierung induziert in einer z. B. um den Draht gewickelten Spule einen kräftigen Spannungsimpuls, der von der Geschwindigkeit der Magnetfeldänderung unabhängig ist. Der W. wurde Anfang der siebziger Jahre von John R. Wiegand entdeckt und wird technisch im Wiegand-Sensor genutzt.

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