anomaler Transport
ein bislang noch nicht vollständig verstandener
Mechanismus, der in magnetisch eingeschlossenen Plasmen zu einer um zwei
Grössenordnungen stärkeren elektronischen Wärmeleitung und Diffusion senkrecht
zum Magnetfeld führt, als dies nach der neoklassischen Theorie zu erwarten wäre.
Ursache für den anomalen Transport ist wohl Plasmaturbulenz, z.B. in
Sägezahn-Oszillationen, in Elms oder in kleinskaligen Störungen der
Magnetfeldkonfiguration und damit verbundenen Dichtefluktuationen. Meist
charakterisiert man das durch anomalen Transport geprägte empirische
Einschlussverhalten eines Fusionsplasmas durch die global definierte
Energieeinschlusszeit und fasst die Beobachtungen an den verschiedenen
Experimenten in sogenannten Skalierungsgesetzen zusammen. Derzeit versucht man
in den USA im Rahmen eines als Numerical Tokamak bezeichneten Projektes
in umfangreichen Modellrechnungen und Computersimulationen, den anomalen
Transport quantitativ zu beschreiben, um verlässlichere Voraussagen über
geplante Grossexperimente treffen zu können.
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