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Techniklexikon

Inertialeinschluss

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Petra Nordinghaus-Martin

extrem kurzer Zusammenhalt eines Plasmas, bei der die Massenträgheit ausgenutzt wird. Bei dieser Methode werden spezielle Hohlkügelchen (Pellets) mit Durchmessern von 5 bis 10 mm, die mit einem gasförmigen Gemisch aus Deuterium und Tritium gefüllt sind, einem symmetrischen Beschuss intensiver Laser- oder Teilchenstrahlen ausgesetzt. Die Oberfläche des Pellets wird dabei verdampft, während das Pellet implodiert. Dabei wird das innere Gasgemisch stark komprimiert und erhitzt. Die Zündtemperatur und die Bedingung des Lawson-Kriterium müssen erfüllt sein. Die Trägheitskräfte der Materie des implodierenden Pellets halten das d-t-Plasma genügend lange zusammen, dass eine ausreichende Menge an Helium erzeugt werden kann. Die Einschlusszeit liegt unterhalb 1 ns. Bei der technischen Realisierung werden Pellets in schneller Folge (ca. 20 pro s) injiziert und durch Strahlpulse zur Zündung gebracht. Neben den Versuchen mit Laserstrahlen werden auch Versuche mit Schwerionenstrahlen (Schwerionen) ausgeführt, mit denen die erforderlichen Pulsraten erreicht werden. Die nötigen Strahlintensitäten werden gegenwärtig (1999) noch nicht erreicht. Die benötigte Pulsenergie beträgt 5 bis 10 MJ, die innerhalb von 20 ns an das Pellet abgegeben werden müssen, woraus sich eine Pulsleistung von ca. 500 TW ergibt.

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