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Anlaßhilfen

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Manfred Schönborn

Zum Verbessern des Anlaßverhaltens kalter Dieselmotoren. Vorgesehen: Glühkerzen, Vorwärmen der einströmenden Ansaugluft, Lunte, Anlaß- und Absehaltventile, Einsprühen zündfreudiger Startflüssigkeit in den Ansaugluftstrom. Bei Glühkerzen wird der hochohmige Glühfaden durch Anlegen einer Spannung zur Rotglut gebracht. Die in der Nähe des Glühfadens befindlichen Kraftstofftröpfchen werden auf Zündungstemperatur aufgeheizt. Vorwärmen der einströmenden Luft kann durch elektrische Glühspirale oder durch gesteuerte Verbrennung im Ansaugkanal erfolgen. Bei Aufheizung durch gesteuerte Verbrennung wird ein im Ansaugkanal angebrachtes Startelement über ein Magnetventil mit Kraftstoff beaufschlagt. Dieses Element enthält eine Heizwendel, an dem beim Startvorgang der Kraftstoff verdampft und sich nach Mischung mit der durch die Bohrungen des Startelements einströmenden Luft entzündet. Durch die Flamme wird die vorbeiströmende Luft aufgeheizt. Steht keine elektrische Heizvorrichtung zur Verfügung, werden Zündpapierröllchen (Lunten) mit einem ein-schraubbaren Luntenhalter in den Verdichtungsraum des Motors eingebracht. Beim Durchdrehen des Motors wird das Luntenpapier durch die Verdichtungstemperatur entzündet und glimmt längere Zeit. Bei einigen Motorkonstruktionen kann ein Teil des Verdichtungsraums durch ein Ventil (Abschalt ventil, Anlaßventil) abgeschaltet und damit das Verdichtungsverhältnis und die Verdichtungstemperatur erhöht werden. Üblich ist auch die Verwendung sogenannter Kaltstartgeräte. Mit ihrer Hilfe wird eine zündfreudige Anlaß-fiüssigkeit in den Ansaugluftstrom des Motors gesprüht. Die Anlaßflüssigkeit besteht aus einem Anlaßkraftstoff (Gemisch aus Kohlenwasserstoffen des Siedebereichs ~40°C bis +200°C) und Zugaben von Schmieröl und Korrosionsschutzmitteln. Aber auch beliebige Mischungen aus Anlaß- und Bordkraftstoff sind üblich.

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