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Drallstabilisierung

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Martina Wagner

Klassische MechanikLuft- und Raumfahrttechnik, Rotationsstabilisierung, 1) Ballistik: Bahnstabilisierung von Geschossen durch Rotation um die Längsachse. Aufgrund des Luftwiderstandes ist die Reichweite von Flugkörpern stark beschränkt. Längliche Körper besitzen einen geringeren Luftwiderstand, geraten jedoch während des Fluges in heftige Trudelbewegungen, was die Vorhersage der Flugrichtung und -weite stark erschwert. Versetzt man die Körper jedoch in Rotation um die Längsachse, so beginnen sie, um die momentane Bahntangente zu präzedieren (Präzession), wodurch die Bewegung stabilisiert wird. Bei Geschossen liegt die Präzessionsfrequenz im Sekundenbereich, ist also oft grösser als die Flugdauer.

2)  Raumfahrttechnik: raumstabile Fixierung einer Achse - meist der Hauptachse - eines unbemannten Raumflugkörpers durch Rotation um diese Achse. Die Flugkörper erhalten die Rotation dabei entweder mittels Drallübertragung durch die letzte Antriebsstufe oder durch kleine Dralldüsen. Es ist dies die einfachste Methode, einer Raketenstufe, einem Satelliten oder einer Raumsonde während ihrer Antriebsphase und dem darauffolgenden freien Flug eine feste räumliche Orientierung aufzuzwingen. So rotieren die geostationär postierten Meteosat-Wettersatelliten mit ungefähr 100 Umdrehungen pro Minute um ihre eigene Achse.

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