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intergalaktische Materie

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Autor:
Manfred Schönborn

die im Raum zwischen den Galaxien verteilte Materie. Intergalaktisches Gas ist äusserst dünn verteilt und lässt sich dementsprechend nur sehr schwer nachweisen. Hinweise auf dieses Gas gibt es in den Spektren von Quasaren. Dort findet man Absorptionslinien von Wasserstoff und schwereren Elementen bei verschiedenen Rotverschiebungen, d.h. jene, die Absorption verursachenden Gaswolken befinden sich in unterschiedlichen Entfernungen auf der Sichtlinie zwischen der Erde und dem jeweiligen Quasar. Grösse und Dichte dieser intergalaktischen Wolken lassen sich nur schwer abschätzen. Auch ist unklar, ob sich das Gas in Halos von Galaxien oder in eigenständigen Wolken befindet.

Im Röntgenbereich wurde im Innern von Galaxienhaufen intergalaktisches Gas mit Temperaturen bis zu 108 K und Dichten um 10-3 Atomen pro cm3 festgestellt. Da das Gas auch schwere Elemente wie Eisen enthält, muss es zumindest teilweise im Innern von Sternen produziert und z.B. durch Supernovae ins Weltall abgegeben worden sein. Dieses intergalaktische Gas besitzt in zahlreichen Haufen wesentlich mehr Masse als alle Galaxien zusammen.

Die Existenz von intergalaktischem Staub war lange umstritten. Mit dem Infrarotobservatorium ISO wurde erstmals im Coma-Galaxienhaufen Staub mit einer Temperatur um 30 K nachgewiesen. Mit einer Masse von schätzungsweise 108 M beträgt das Verhältnis Gas/Staub » 5 × 10-4. Im interstellaren Medium liegt dieses Verhältnis bei ca. 10-2.

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