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Farbunterschiedsempfindlichkeit

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Autor:
Hans-Peter Ahlsen

Fähigkeit des Auges, zwei voneinander verschiedene Farbtöne unterscheiden zu können. Die F. hängt von der Leuchtdichte des Spektrums ab, sie ist nur mit Hilfe der Zapfen entsprechend der spektralen Heilempfindlichkeitskurve möglich. Bei Gesichtsfeldleuchtdichten unter 0,003 cd/ m2 (Nachtsehen) erscheinen deshalb alle Farben nur noch unbunt, also weiß, grau oder schwarz. Mit steigender Leuchtdichte wird die Möglichkeit, Farben zu unterscheiden, immer besser, zunächst Blauviolett 380 nm bis 480 nm, Grün 480 nm bis 570 nm und Rot 570 nm bis 760 nm. Ab 3 cd/m2 sind echte Farbunterschiede deutlich erkennbar. Das Optimum wird zwischen 50 cd/m2 und 10 000 cd/ m2 erreicht mit etwa 160 Farbtönen. Bei weiterer Steigerung der Leuchtdichte nimmt die Zahl der unterscheidbaren Farben wieder ab, im Bereich der Absolutblendung können nur noch die ungesättigten Farben weißliches Gelb und weißliches Blauviolett unterschieden werden. Die F. ist nicht in allen Spektrumbereichen gleich gut, für Blaugrün und Rotorange ist sie besonders gut und liegt fast bei Unterschieden von 1 nm. Die Unterscheidung von Sättigungsstufen ist ebenfalls von der Wellenlänge abhängig; sie ist am ungünstigsten im Grünbereich und kann zwischen 4 und 25 Stufen variieren. Für die Helligkeit lassen sich einige hundert Stufen angeben. Die Gesamtheit aller unterscheidbaren Farben nach Farbton, Sättigung und Helligkeit läßt sich auf mehr als 10 000 schätzen und unterliegt starken individuellen Schwankungen. Mit Hilfe des Farnsworth-100-Hue-Tests läßt sich aufgrund der Fehlerzahl eine zuverlässige Einschätzung der F. vornehmen, es ergeben sich daraus auch Hinweise auf Farbensinnstörungen (Farbenuntüchtigkeit).

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