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Farbmaske

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Martina Wagner

Bei einem Vergleich der Wirklichkeit mit den Ergebnissen fast aller Verfahren der Farbfotografie wird man feststellen, daß in der Regel alle gelben Farben zu hell, die blauen zu dunkel und die grünen Farben leicht blaustichig wiedergegeben werden. Diese farblichen Abweichungen sind fast ausschließlich auf Mängel (Nebenabsorptionen) der Schichtfarbstoffe zurückzuführen. Es sind dies aber keine gewöhnlichen Farbstiche, die sich in einem Kopierprozeß mit Filterung beseitigen ließen, sondern belichtungsabhängige Deviationen (Abweichungen) der Farbdichtekurven von ihrem idealen Verlauf (durch Überlagerung der Nebenfarb-dichtekurven). Als Farbmasken bezeichnet man nun einfarbige, transparente, vom zu korrigierenden Original gezogene Kopien, die mit der Vorlage zur Deckung gebracht werden. Sie kompensieren durch ein genau umgekehrtes Abhängigkeitsverhältnis ihrer Farbdichte von der Belichtungsintensität die Nebenfarbdichten derart, daß hieraus ein über den gesamten Belichtungsum-fang konstanter Farbstich resultiert. Dieser kann bei der Reproduktion leicht ausgeglichen werden. So wird beispielsweise die Nebenfarbdichte des Purpur-Farbstoffes (unechtes Gelb) durch eine entsprechende Gelbmaske aufgehoben. Dem Farbnegativ (um ein solches handelt es sich in der Regel), genauer gesagt der Purpurschicht des Negativs, wird dabei eine positive gelbe Maske zugeordnet. Auf entsprechende Weise läßt sich auch die Nebenfarbdichte des blaugrünen Farbstoffes ausgleichen. In den heutigen Farbnegativfilmen sind fast immer die notwendigen Farbmasken bereits in der Emulsion enthalten. Sie entstehen simultan zur chromogenen Entwicklung, entsprechend den unterschiedlichen Intensitäten des Belichtungseindrucks. Während bei manchen Filmen (Agfacolor) das Maskenbild durch einfache Farbentwicklung aus in der Schicht enthaltenen Farbkupplern aufgebaut wird, gibt es andere Verfahren (Kodacolor), bei denen die fertigen Maskenfarbstoffe bereits in der Schicht enthalten sind und in Abhängigkeit von der Belichtung gleichzeitig zur Entstehung der eigentlichen Schichtfarbstoffe entfärbt, d. h. umgekuppelt werden.

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