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Farbnegativfilm

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Karl-Wilhelm Steinfieber

Filmmaterial mittlerer und hoher Lichtempfindlichkeit (bis 27 DIN), nach dessen Belichtung und Entwicklung ein farbiges, komple-mentärfarbenes Negativ entsteht. Dieses kann auf Farbpapier oder Farbpositivfilm zu einem positiven Farbbild kopiert werden. Die Entstehung und Entwicklung eines Farbnegativs und seine Umkehrung zum positiven Farbbild ist anhand des Agfacolor-Verfahrens in Farbabb. 30 dargestellt. Grundsätzlich wird bei allen modernen Farbverfahren nach dem Prinzip subtraktiver Farbmischung (sowohl beim Farbnegativ- als auch beim Farbumkehrfilm und Farbpapier) gearbeitet. Im Farbnegativfilm sind drei lichtempfindliche fotografische Schichten über-einandergelagert, deren Silberhalogenide so sensibilisiert sind, daß sie jeweils für ein Drittel des Farbspektrums empfindlich sind. Da nach dem subtraktiven Farbverfahren gearbeitet wird, sind die drei Farbschichten in den jeweiligen Komplementärfarben sensibilisiert. Die oben im Film liegende Gelbschicht ist für Blau empfindlich, die in der Mitte liegende Purpurschicht ist für Grün empfindlich und die untere Blaugrünschicht ist für Rot empfindlich. Ein roter Ball wird z. B. in der unteren Blaugrünschicht und ein blaues Kleid in der blauempfindlichen Gelbschicht abgebildet. Im Unterschied zu Schwarzweiß-filmen sind den Silberschichten im Farbfilm Farbkuppler beigemischt, farblose organische Substanzen, die, wenn sie mit den Oxidationsprodukten des Farbentwicklers reagieren, Farbstoffe bilden. In den drei Schichten, die also Kuppler für gelben, purpurnen oder blaugrünen Farbstoff enthalten, bildet sich an den Stellen der jeweilige Farbstoff, an denen der Farbentwickler belichtete Silberhalogenide zu metallischem Silber reduziert. Während das metallische Silber und die restlichen Silberhalogenide im Bleichfixierbad aus den Schichten herausgelöst werden, bleiben die entsprechenden Farbstoffe zurück. Aus den in den drei Schichten verbleibenden Farbstoffbildern setzt sich das vielfarbige negative Bild aus gegenüber den Farben des Motivs komplementären Farben zusammen. Denn: In der oberen blauempfindlichen Schicht bildete sich ein gelbes Farbstoffbild, in der mittleren grünempfindlichen Schicht ein purpurnes und in der unteren rotempfindlichen Schicht ein blaugrünes Farbstoffbild. Im anschließenden Farbpositivprozeß (Kopieren auf Farbpapier oder Farbpositivfilm) entsteht aus dem Farbnegativ auf genau die gleiche Weise ein positives, den Originalfarben des Motivs entsprechendes Bild.

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