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Projektor

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Autor:
Karl-Wilhelm Steinfieber

Siehe auch: Bildwerfer Optik, Projektionsapparat, optisches Instrument zur Erzeugung eines reellen vergrösserten Bildes von einem ebenen, transparenten Objekt auf einen Schirm oder eine Wand. Die Hauptanforderungen an die Leistungsfähigkeit des Projektors hängen von seinem Verwendungszweck ab. So wird von Bildprojektoren eine hohe Beleuchungsstärke und von Messprojektoren eine Verzeichnungsfreiheit in der Bildebene verlangt (Abbildungsfehler). Man unterscheidet je nach Beleuchtungsart des Objektes und Betrachtung des Bildes verschiedene Projektionstypen. 1) Erfolgen Beleuchtung und Betrachtung im Durchlicht, so spricht man von einem Diaprojektor (Diaskop), wie er z.B. bei der Projektion von Diapositiven (Dias) benutzt wird. Dia- oder transparente Vorlagen wirken nicht streuend, und die von der Lichtquelle kommende Strahlung wird nicht in ihrem Verlauf verändert, sondern lediglich durch Teilabsorption geschwächt. Zur Beleuchtungseinrichtung gehören die Lichtquelle und der Kondensor, der die Lampenwendel der Lichtquelle in die Eintrittspupille des Objektives abbildet und im Durchmesser so bemessen sein muss, dass er das transparente Objekt voll ausleuchtet. Die vergösserte Abbildung findet durch das Objektiv auf einen Schirm statt. Die Abbildungsgleichung lautet a = f (1 - b), wobei a der Projektionsabstand zwischen Objekt und Bildwand, f die Objektivbrennweite und b der Abbildungsmassstab ist. Zur Verminderung von Abbildungsfehlern, die sich stark bei der Abbildung durch das Objektiv bemerkbar machen, benutzt man mehrstufige Kondensoren. Die Projektionsobjektive bestehen aus 3 bis 5 Linsen, und mit Hilfe von Varioobjektiven (pankratisches System) kann die Bildgrösse und die Schärfe ohne Änderung des Projektionsabstandes kontinuierlich eingestellt werden. Der Schreib- oder Overheadprojektor entspricht in seinem Aufbau dem Diaprojektor (siehe Abb. 1). Die Projektion wird mit einer leistungsfähigen Halogenlampe durchgeführt, und als Kondensor dient eine Fresnel-Linse unmittelbar unterhalb der Schreibfläche. Zur Klasse der Diaprojektoren gehört auch das Lesegerät zum Lesen von Mikrofilmen. 2) Zur Auflicht-Projektion undurchsichtiger Objekte (Bilder, Bücher) im Format DIN A5 und grösser benutzt man einen Epiprojektor (Episkop). Ein Objektiv mit einem relativ grossen Öffnungsverhältnis bildet das mit besonders starken Lichtquellen beleuchtete Objekt über einen Planspiegel auf einen Schirm ab, so dass das projizierte Bild seitenrichtig orientiert ist (siehe Abb. 2). 3) Unter einem Epidiaskop versteht man ein Gerät zur Dia- und Epiprojektion. 4) Als Filmprojektor bezeichnet man ein elektromechanisches optisches Gerät zur Wiedergabe photographisch auf einem perforiertem Film gespeicherter Phasenbilder eines Bewegungsvorganges. Es ähnelt in Aufbau und Funktionsweise der Kamera.

Projektor

Projektor 1: Overheadprojektor oder Diaprojektor (1 Umlenkspiegel, 2 Objektiv, 3 transparente Vorlage, 4 Fresnel-Linse, 5 Lampe).

Projektor

Projektor 2: Funktionsweise und Strahlengang des Epiprojektors.

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