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Kondensor

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Hermann Loring

Kondensoren sind Linsen oder Linsen-Systeme im Beleuchtungsstrahlengang von Projektoren, Vergrößerungsgeräten und Mikroskopen. Die sog. Halbkondensoren bestehen aus einer, Doppelkondensoren aus zwei plankonvexen Linsen, deren Wölbungen einander zugekehrt sind. Kondensoren haben die Aufgabe, das Licht zu bündeln, somit die Lichtausbeute zu erhöhen und für eine gleichmäßige Ausleuchtung des Bildfeldes zu sorgen. Doppelkondensoren bewirken darüber hinaus eine streng parallele Ausrichtung des Lichts, was für die Dia-Projektion im Sinne einer hohen Kontrastwiedergabe von Vorteil, für den Vergrößerungsprozeß aber nur bedingt wünschenswert ist, da im gerichteten Licht die Kornstruktur des zu vergrößernden Bildes besonders stark hervortritt (Callier-Effekt). Bezeichnung für ein sammelndes optisches System, welches zur Ausleuchtung eines zu beobachtenden Objektes (z. B. Diapositiv) eingesetzt wird. Der Kondensor hat die Aufgabe, das von einer Lichtquelle ausgehende Licht möglichst vollständig zu sammeln und so zu lenken, dass es ohne Verluste das Objekt und das abbildende System passiert und in die Auffangebene gelangt. In den meisten Fällen bildet der Kondensor die Lichtquelle in die Eintrittspupille des Objektives ab. Man unterscheidet allgemein in Linsen- und Spiegelkondensoren (siehe Abb.). Beim Elektronenmikroskop handelt es sich beim Kondensor um eine Elektronenlinse, die sich zwischen Strahlerzeuger und Objekt befindet. Diese Linse hat die Aufgabe, das Objekt mit einem Elektronenbündel mit kleinem Öffnungswinkels zu beleuchten.

Spezielle Kondensoren sind:

-    der von Ernst Abbe entwickelte Abbesche Kondensor. Er weist nur eine geringe Korrektion sphärischer und keine Korrektion chromatischer Aberrationen auf.

-    der achromatisch-aplanatischer Kondensor mit Teilkorrektur sphärischer und chromatischer Aberrationen. Dieser Kondensortyp erlaubt die Verwendung von Immersionsobjektiven hoher numerischer Apertur.

-    der Dunkelfeldkondensor für Dunkelfeldmikroskopie. Dunkelfeldkondensoren sind aus einem Spiegelsystem aufgebaut, das es erlaubt, dass nur Licht höherer Beugungsordnungen vom Objektiv aufgenommen wird.

-    der pankratische Kondensor mit variabler Blende, der es ermöglicht, die Beleuchtungsfeldgrösse eines mikroskopischen Systems durch eine variable Linse einzustellen, ohne den Durchmesser der Leuchtfeldblende zu verändern.

-    der Paraboloidkondensor, bei dem die Korrektion sphärischer Aberrationen durch reflektierende Paraboloidflächen realisiert wird. Diese Art von korrigierten Kondensoren findet heute kaum noch Verwendung.

-    der Phasenkontrastkondensor, der im Gegensatz zu einem Hellfeldkondensor eine ringförmige Kondensorblende besitzt. Die Beleuchtungsgeometrie ist damit abgestimmt auf einen Phasenring der sich in der hinteren Brennebene des Objektives befindet.

Kondensor

Kondensor: Beispiele für verschiedene Linsen- und Spiegel-Kondensoren: a) asphärische Einzellinsen. b) asphärische Linsen c) Fresnellinse d) Ellipsoidspiegel.

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