Auswuchten
Maßnahme, die schnell rotierenden Maschinenteilen dadurch zu einem ruhigen Lauf verhilft, daß durch Hinzufügen oder Abtragen von Material der Massenschwerpunkt (Schwerpunkt) der Teile mit der Trägheitsachse zur Deckung gebracht wird.
In der Fahrzeugtechnik:
Ermittlung und Ausgleich von Masseungleichheiten in rotierenden Maschinenteilen. Größe und Lage der Unwucht wird auf -4 Auswuchtmaschinen ermittelt, wobei der Prüfling in Rotation versetzt und die durch Unwucht auftretenden Schwingungen gemessen werden. Durch Massenausgleich wird der Massenschwer-punkt in die Drehachse verlegt. Ausgleich erfolgt entweder durch Befestigen von Massenstücken oder durch spanendes Nacharbeiten (Ausbohren, Funkenerosion).
Es kann statisch oder dynamisch ausgewuchtet werden. Beim statischen Auswuchten wird der Massenschwerpunkt in die Rotationsachse verlegt, wobei die Rotationsachse zur Schwerpunktachse schief stehen kann. Beim dynamischen Auswuchten müssen sich beide Achsen decken. Bei modernen Auswuchtmaschinen erfolgt der Ausgleich durch automatisch gesteuerte Bohrmaschinen oder Funkenerosionsmaschinen.
Im Modellbau:
Gesamtheit der Maßnahmen, die ergriffen werden, um einen ruhigen er schütterungsfreien Lauf von rotierenden Teilen am Modell herzustellen. Durch Ungleichförmigkeiten im Material entsteht bei umlaufenden Teilen eine Unwucht, die zu starken Vibrationen und damit zu Funktions störungen und erhöhtem Verschleiß führt. Durch gezielten Abtrag von Material oder das Anbringen von Ausgleichsgewichten wer den rotierende Teile (z. B. Rotor bzw. Anker des Elektromotors, Reifen, Felgen, Luft schrauben o. ä.) ausgewuchtet. Zum A. einer Luftschraube nimmt man sie auf einen Stahldorn und legt sie auf 2 mit einer Libelle genau waagerecht ausgerichtete Stahlschie nen. Von dem tiefer hängenden Luft schraubenblatt wird so viel Material ab getragen, bis die Luftschraube in jeder be liebigen Lage verharrt und nicht mehr pen delt. Diesen Vorgang bezeichnet man als statisches A. Dynamische Unwuchten kön nen damit nicht beseitigt werden; das er forderte eine komplizierte Meßapparatur. Wurde der Anker eines Elektromotors neu gewickelt, sollte man ihn ebenfalls (wenig stens statisch) auswuchten. Zum A. kann man den Eisenkern des Ankers anbohren
das
Ausgleichen einer statischen oder dynamischen Unwucht bei einem Kreisel, meist
einem Rad, durch Anbringen kleiner Gewichte an geeigneten Stellen. Als statische
Unwucht bezeichnet man den Fall, dass die zum grössten Hauptträgheitsmoment
(Trägheitstensor) gehörende Trägheitsachse schräg zur Drehachse des Kreisels
steht. Wird die Rotationsachse festgehalten, so macht sich das bei einer
Drehung des Kreisels durch Kräfte auf die Lager bemerkbar. Diese Unwucht ist
auch dafür verantwortlich, dass sich ein möglichst reibungsfrei horizontal
aufgehängter Kreisel aufgrund der Erdanziehung immer mit derselben Stelle nach
unten einstellt. Im Gegensatz dazu verursacht die dynamische Unwucht nur
Kräfte auf die Lager. Sie tritt auf, wenn die Hauptträgheitsachse die
Rotationsachse schneidet, aber nicht mit ihr zusammenfällt. Der Schwerpunkt
liegt in diesem Fall auf der Rotationsachse.
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