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Servoeinbau

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Martina Wagner

konstruktive Lösung für die Installation von Servo und Kraftübertragungsorganen im Modell. Grundsätzlich gilt für den S. : er soll fest sein, das Servo aber trotzdem vor Erschütterungen schützen. Fest bedeutet, daß sich das Servo bei Wirkung der Stellkraft in seiner Halterung nicht oder nur minimal selbst bewegen darf, es soll das Ruder, die Klappen, den Schieber u. ä. stellen und nicht sich selbst. Die Eigenbewegung darf nur so groß sein, daß sie die Wirkung des Steuerkommandos am Ruder (bei schnellen und schweren Modellen) nicht verfälscht. Den Schutz des Servos vor Erschütterungen oder Vibrationen übernimmt die Lagerung in Gummitüllen. Gehen die Befestigungsschrauben des Servos durch das Gehäuse, ist zur Erschütterungsdämpfung Gummi unter das Servo zu legen oder die Servos sind auf einer Montageplatte (Montagerahmen), die in Gummitüllen gelagert ist, zu befestigen. Damit das Servo fest sitzt, müssen die Befestigungsschrauben genügend weit angezogen werden; Unterlegscheibe beilegen. Schrauben nicht so weit anziehen, daß die Gummitüllen stark zusammengepreßt sind und damit jede Dämpfungswirkung verlorengeht. Um die Befestigungsschrauben entsprechend anziehen zu können, setzt man in die Gummitüllen ein Hohlniet. An Schnellbefestigungen sind zur Erschütterungsdämpfung ebenfalls Gummitüllen zu verwenden. Beim Einbau des Servos im Modell darauf achten, daß zwischen Servo und nächstem Bauteil (Rumpfwand, Spant o. a.) 1... 2 mm Abstand bleiben. Für beengte Einbausituationen ist die Wandbefestigung mit Winkelhalterungen (Winkelbefestigung) oft günstiger. Schraub- und Schnellbefestigung haben den Vorteil, daß sie leicht lösbar sind. Da sie aber die Kraft punktförmig vom Servo auf das Modell übertragen, sind die Befestigungsflansche der Servos bei starken Überlastungen (Absturz, harte Landung) besonders gefährdet. Eine Befestigungsart, die die Kräfte flächenhaft auf das Servo überträgt, ist mit dem DuplexKlebeband gegeben. Diese Befestigungsart hat den Vorteil, daß man das Servo dort in das Modell „kleben“ kann, wo sein günstigster Platz ist und keine besonderen Halterungen erforderlich sind. Nachteil: die Klebefestigung ist schwer lösbar und dasselbe Klebeband nicht mehrmals zu verwenden. — Beim S. nicht nur auf Platz und Schwerpunkt des Modells, sondern auch auf Gestänge u. /od. Bowdenzugführung achten. Die Kraftübertragung soll ungehindert, leichtgängig, aber spielfrei erfolgen. Mehrfache Umlenkungen (zu viel Spiel) und enge Krümmungen bei der Bowdenzugveriegung (schwergängig) vermeiden; schwergängige Kraftübertragung mindert die Stellgenauigkeit sowie Kraft am Ruder und bedeutet erhöhten Stromverbrauch und verminderte Betriebszeit. Alle Ruder- oder Stellhebel müssen ohne mechanischen Anschlag den vollen Weg ausführen können. Auf Anschlag laufen (z. B. bei der Stellung Leerlauf oder Vollgas) ist für das Servo Vollast und in der Folge ist die Empfängerbatterie schnell entladen. — Den erforderlichen Stellweg kann man am Drehservo mit dem Abstand von Einhänge- zum Drehpunkt des Steuerhebels einstellen. Wenn der Stellweg beim Linearservo nicht ausreicht, sind Übersetzungen erforderlich. Eine weitere Einstellmöglichkeit ist am Ruderhorn oder » Ruderhebel möglich. Gestängeanschlüsse (Gabelköpfe) und die Lagerungen für Winkel- oder Umlenkhebel sollen spielfrei sein; nur so läßt sich die Steuerpräzision einer modernen Fernsteueranlage ausschöpfen und ein Flugmodell sicher fernsteuern. Da die meistens verwendeten Plaststeuer- und Plastgelenkhebel keine Spielfreiheit garantieren, wurde für besondere Anwendungen das » PräzisionsRudergestänge „SuperLink“ entwickelt: alle Lagerstellen bestehen aus einem in einer Messingbuchse gelagerten Stahlstift. Das sonst übliche Lagerspiel von etwa 1/10mm wird damit auf 1/100mm vermindert; es ist praktisch nicht mehr wahrnehmbar.

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