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Neumann

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Irene Kramer-Schwenk

Biographien, 1) Carl Gottfried, deutscher Mathematiker, Sohn von F.E. Neumann, *7.5.1832 Königsberg (Preussen), †27.3.1925 Leipzig; Professor in Halle/Saale, Basel, Tübingen und Leipzig; Arbeiten über Potentialtheorie (Kugelfunktionen) und Differentialgleichungen; führte das logarithmische Potential ein; nach ihm sind die Neumann-Funktionen benannt.

2) Elsa, deutsche Physikerin, *23.8.1872 Berlin, †23.7.1902 Berlin, studierte ab April 1894 als eine der ersten deutschen Frauen - mit Ausnahmegenehmigung - an den Universitäten Göttingen und Berlin Mathematik, Physik, Chemie und Philosophie; am 18.2.1899 wurde sie als erste Frau an der Universität Berlin - ebenfalls mit ministerieller Sondergenehmigung - mit einer Arbeit »Über die Polarisationscapacität umkehrbarer Elektroden« promoviert; im selben Jahr erstes weibliches Mitglied der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG).

Wegen mangelnder Berufschancen für Frauen im Wissenschaftsbetrieb beschloss sie, Privatgelehrte zu werden; ihr Forschungsgebiet wurde die Elektrochemie, sie arbeitete im Privatlaboratorium von Arthur Rosenheim (1865-1942) und R. Joseph Meyer (1865-1939); hier verunglückte sie 1902 tödlich.

Neuman gründete 1900 den »Verein zur Gewährung zinsfreier Darlehen an studierende Frauen«, dessen erste Vorsitzende (1902 Ehrenvorsitzende) sie wurde. Zwischen 1904 und 1918 vergab die Philosophische Fakultät der Berliner Universität den »Elsa-Neumann-Preis« für die beste mathematische oder physikalische Arbeit.

3) Franz Ernst, deutscher Physiker und Mineraloge, Vater von C.G. Neumann, *11.9.1798 Joachimsthal, †23.5.1895 Königsberg (Preussen); ab 1829 Professor in Königsberg; Arbeiten zur mathematischen Physik, Optik, Elektrodynamik und Kristallphysik; stellte die Formel für das Induktionsgesetz auf, bearbeitete theoretisch und experimentell Probleme der Reflexion, Brechung und Doppelbrechung des Lichts sowie der Wärmeleitung (1831 Aufstellung der Neumann-Koppschen Regel); schuf die Theorie der Kristallelastizität, ferner die Zonendarstellung durch Linearprojektion und führte Untersuchungen zahlreicher Kristalle und Mineralien durch.

4) John von, eigentlich Johann Baron von Neumann, ungarisch-amerikanischer Mathematiker, *28.12.1903 Budapest, †8.2.1957 Washington (D.C.); zuletzt (ab 1929) Professor in Princeton (N.J.), 1954 Mitglied der Atomenergiekommission; Begründer (1928) der Spieltheorie (»Theory of Games and Economic Behavior«, mit O. Morgenstern; 1944), die er auf volkswirtschaftliche und andere Probleme anwandte; ferner Arbeiten zur Funktionen-, Mass- und Gruppentheorie, Mengenlehre, Topologie, über mathematische Grundlagen der Quantenmechanik (wies 1944 nach, dass die Wellenmechanik von E. Schrödinger und die Matrizenmechanik von W.K. Heisenberg mathematisch äquivalent sind), zur Automatentheorie, mathematischen Statistik (unter anderem Monte-Carlo-Methode), Quantenstatistik (von Neumannsches Theorem) und insbesondere zur Kybernetik; gab wichtige Impulse zur Entwicklung von programmgesteuerten elektronischen Rechenanlagen (formulierte 1944 seine Idee der Programmspeicherung in Computern; von Neumann-Rechner); war entscheidend an der Entwicklung der amerikanischen Atombombe im Zweiten Weltkrieg beteiligt.

Neumann

Neumann, John von

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