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Proportionalsteuerung

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Manfred Schönborn

Fernsteuerung, bei der die Stellgröße immer in einem bestimmten Verhältnis zur Steuerknüppelstellung am Sender steht, beide Größen also proportional sind. Charakteristik der P., z. B. am Servo: Bei der P. gehört zu jedem Winkel des Steuerknüppels (in % vom Schwenkbereich angegeben) ein bestimmter Stellweg am Servo. Der Grad der Auflösung bzw. der Totbereich des Servos begrenzen die kleinstmögliche Änderung bzw. legen den kleinsten Stellweg fest. Bei einer Auflösung von % und 10 mm Stellweg ist damit der kleinste Stellweg 710mm. Der Stellweg kann durch geeignete spielfreie Hebelübersetzungen den Bedingungen im Modell angepaßt werden. Für die » Trimmung des Ruders kann der Nullpunkt der Steuerkennlinie verschoben werden. Damit wird dann in gleichem Maße die Ruderendstellung verschoben. Mit dieser Steuercharakteristik und genauigkeit sind im Prinzip auch schnelle Modelle (z. B. im Kunstflug) sicher zu beherrschen. Die Anwendung der integrierten Schaltungen macht es möglich, die Steuerkennlinie bei entsprechend ausgestatteten Sendern in unterschiedlicher Form zu beeinflussen. — a) Stellwegreduzierung: Durch ein Potentiometer kann die Steigung der Steuerkennlinie im Bereich 40... 100% beliebig geändert werden. Ist die Funktion mit verringertem Stellweg auf normalen (vollen) Stellweg umschaltbar, wird das als DualRate oder Steuerwegumschaltung bezeichnet. Bei manchen Sendern sind die Potentiometer für die Stellwegreduzierung auf der Senderoberseite angebracht, so daß die optimale Steuercharakteristik im Flug eingestellt und umgeschaltet werden kann. Im schnellen Flug arbeitet die Anlage dann mit reduziertem Stellweg für Quer- und Höhenruder und im Langsamflug mit vollem Stellweg. b) Exponentialsteuerung (auch als progressive Steuerung bezeichnet): ist im engeren Sinne keine P., da sie mit nichtlinearer Kennlinie arbeitet. Soll das Modell eine Steuercharakteristik erhalten, die bei kleinem Knüppelausschlag mit verringertem Stellweg, bei großem Knüppelausschlag aber mit vollem Stellweg arbeitet, wird der progressive Stellweg angewendet. Der Grad der Krümmung der so entstehenden exponentiellen Kennlinie ist am Sender einstellbar. Mit der Trimmung verschiebt man den Nullpunkt der Steuerkennlinie nach beiden Seiten, ohne daß sich der Stellweg ändert. Wird das Ende der Steuerkennlinie verschoben, ohne daß sich der Nullpunkt bzw. das andere Kennlinienende verschiebt, bezeichnet man das als Leerlauftrimmung. Nicht als Beeinflussung der Steuerkennlinie, aber als Merkmal im weiteren Sinne, sind folgende Möglichkeiten anzusehen, mit denen bestimmte Sender ausgestattet sind: a) Die Reihenfolge der Funktionen bzw. Kanäle und damit deren Zuordnung zu den Steuermechaniken, den Steuerschiebern und Schaltern läßt sich durch ein Steckersystem frei wählen, b) Jede der Funktionen läßt sich durch Umpolen der Stecker oder Schalter in der Stellrichtung ändern. Diese Stellrjchtungsumkehr wird nach ihrer Wirkung auch als Servoumpolung bezeichnet, c) Mit Kombischalter bzw. Duplexschaltung können 2 Stellfunktionen (2 Servos) parallel durch eine Steuerknüppelbewegung (einer Steuerfunktion) betätigt werden. Der Kombischalter ermöglicht während des Fernsteuerbetriebs das Umschalten von normaler Steuerung auf parallele Steuerung und zurück. Angewendet wird der Kombischalter bei gekoppelten Querund Seitenrudern von Segelflugmodellen, d) Man kann 2 Steuerfunktionen mischen. Damit entfällt der elektronische oder mechanische Mischer im Modell. Angewendet wird das Mischen von Steuerfunktionen bei VLeitwerken, kombinierten QuerHöhenrudern (Deltamodellen), kombinierten WölbklappenHöhenrudern oder kombiniertem Pitch/Gas (Blattverstellung) bei Hubschraubern. Diese Sonderfunktionen und Beeinflussungsmöglichkeiten der Steuerkennlinie sind nur in Spezialfällen erforderlich und gehören deshalb nur zur Ausstattung spezieller Sender.

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