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Blattverstellung

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Julian Schultheiss

Vorgang zur Steuerung des Einstellwinkels an den Rotorblättern des Hubschraubermodells zum Zweck der Bewegungs- und Richtungsänderung im Flug. Der drehende Hauptrotor erzeugt einen Auf trieb, der bei vertikaler Rotorachse ebenfalls vertikal nach oben gerichtet ist. Soll das am Boden stehende Hubschraubermodell stei gen, muß entweder bei gleichem Einstell winkel der Rotorblätter (z. B. bei +3°) die Rotordrehzahl zunehmen oder bei gleicher Rotordrehzahl der Einstellwinkel größer werden (z. B. +4°... +5°). Das bedeutet, mit der B. kann das Steigen und Sinken des Hubschraubermodells gesteuert werden. Damit die zusätzliche Auftriebskraftkompo nente vertikal wirkt, muß der Einstellwinkel an beiden (allen) Rotorblättern um den glei chen Betrag und für die volle Drehung ge stelltwerden. Diesen Fall bezeichnet man als kollektive B. (engl. CollektivePitch). Durch die kollektive B. ist die Höhensteuerung des Hubschraubermodells exakter möglich als über die Drehzahlerhöhung des Motors. Sie wird deshalb bei fast allen mittleren und großen Typen angewendet. Technisch wird die kollektive B. durch Heben und Senken der Taumelscheibe oder über Mischhebel im Rotorkopf erreicht. Soll das Hub schraubermodell vorwärts oder seitwärts fliegen, muß zur vertikalen Auftriebskompo nente noch eine horizontale Kraftkompo nente hinzukommen. Das Hubschraubermodell soll z. B. nach vorn fliegen. Dann müßte das gerade vorn befindliche Rotorblatt we niger Auftrieb liefern als das hinten befind liche. Wenn sich die Rotorblätter quer zur Längsachse befinden, muß der Auftrieb beider gleich sein. Diese Bedingung wird mit der zyklischen (periodischen) B. erfüllt. Durch Neigen der Taumelscheibe kann man den Einstellwinkel der Rotorblätter auf einem vollen Umlauf stellen. Für das Vorwärtsflie gen müssen z. B. folgende Einstellwinkel eingestellt werden: für das vorn befindliche Blatt + 3° (= weniger Auftrieb), für das hin ten befindliche Blatt + 5° (= mehr Auftrieb) und wenn die Blätter quer zur Längsachse stehen +4°. Dadurch entsteht die ge wünschte vorwärts gerichtete Kraftkom ponente Fx. Da die Taumelscheibe nach allen Seiten neigbar ist, kann man mit dem Hubschraubermodell auch rückwärts oder seitwärts (links/rechts) fliegen S. 45 BleiAkkumulator, PbAkku: Akkumulator mit den Elektroden Blei (Pol) und BleiDioxid (+Pol) und verdünnter Schwefelsäure (Dichte y = 1, 28g/cm3) als Elektrolyt und der Zellenspannung Uz= 2, 0 V. Es werden die beiden Arten offener und wartungsfreier B. hergestellt. Beim offenen B. sind die Zellen mit einschraubbaren Stopfen oder Ventilen verschlossen. Durch die Zellenöffnungen kann der Elektrolyt ein- bzw. nachgefüllt werden (nur bei verschüttetem oder aus gelaufenem Elektrolyten); beim Gasen der Zellen nur destilliertes Wasser nachfüllen (Elektrolytstand 5... 10 mm über Plattenober kante). Die Dichte des Elektrolyten ist ein Maß für den Ladezustand: geladen y = 1, 29 g/cm3; entladen y= 1, 10 g/cm3. Bei wartungsfreien B. ist der Elektrolyt in einem Scheidervlies, einer Paste oder einem Gel festgelegt. Dieser B. kann in jeder Lage im Modell eingebaut werden. Ein Laden bis zum Gasen der Zellen ist zu vermeiden, da da durch Elektrolytverlust und Kapazitätsminderung eintritt. Die Zellen sind durch Ventile verschlossen, die das Austreten des Elektrolyten verhindern. Sie können in der Regel nicht geöffnet und es kann kein Elektrolyt nachgefüllt werden. Die Lebensdauer des wartungsfreien B. beträgt bei Einhaltung der Wartungsvorschriften bis 4 Jahre oder 200 Vollzyklen mit /10 oder 800... 1000 Teil zyklen. Die folgenden Hinweise für Laden und Entladen gelten für offene und war tungsfreie B. a) Laden: Das Laden des B. erfolgt mit A. = Ao = 0, • K» bis zum Erreichen der Ladeschlußspannung von (As = 2, 65 V je Zelle am offenen B. und Us = 2, 35 V je Zelle (Gasungsspannung) am wartungsfreien B. Der B. hat je nach Bauart der Platten einen Ladefaktor /= 1, 1... 1, 2, d. h., es muß die 1, 1fache Kapazitätsmenge eingeladen wer den, die man vorher entnommen hat. Der B. ist bedingt beschleunigt ladefähig, das La deverfahren dabei aber so umständlich, daß es für den Modellbetrieb keine praktische Bedeutung erlangte, b) Entladen: Der Nennentladestrom für B. beträgt 4 = /10 = 0, • KM. Der B. ist auf Grund seines niedrigen Innenwiderstands hoch belastbar. Dauerbelastung /E 20 • /10, Kurzzeitbela stung (bis 2 min) /E 300 kleiner Kapazität sind höher belastbar. Bei Hochstromentladung vermindert sich wegen der nur an der Plattenoberfläche verlaufen den chemischen Prozesse und des Innen widerstands die entnehmbare Kapazität sehr stark. Der B. hat je nach Plattenart eine unter schiedlich starke Selbstentladung, die stark temperaturabhängig ist (Herstellerangaben beachten). Bei Erreichen der Entladeschlußspannung von lts = 1, 7V je Zelle (für /E=/io) ist der B. nachzuladen; beim La gern alle 6 Monate. Längeres Lagern im entladenen oder teilentladenen Zustand führt zum Sulfatieren der Platten und damit zur Kapazitätsminderung. Anwen dungstechnische Hinweise: Vor In betriebsetzung hat ein Normalladen (Laden) zu erfolgen. Tiefentladung ist un bedingt zu vermeiden. Die Nennkapazität erreicht der B. erst nach einigen LadeEnt ladezyklen. Zulässige Temperaturen: Laden 0... +45°C, Entladen 20... +45°C, Lagern 30... +45°C (voll geladen). Den offenen B. so im Modell einbauen, daß die Platten immer vom Elektrolyt bedeckt sind. Nur destilliertes Wasser oder bei ausgetretenen Elektrolyten Schwefelsäure der Dichte y = 1, 28 g/cm3 nachfüllen. Bei Hochstrom belastung Zellentemperatur von +45°C auf keinen Fall überschreiten, B. kühlen bzw. frei im Modell einbauen. B. vor Nässe, Kurz schlüssen und mechanischen Stoßbean spruchungen schützen. Der B. ist empfind lieh gegen ständige Rüttelerscheinungen (Blei bricht). Parallelschaltungen zu Batterien möglichst nicht wieder auftrennen; kurze Verbindungsleitungen mit großem Quer schnitt verwenden. Bei entsprechendem Leistungsbedarf des Antriebs ist es auf jeden Fall günstiger, einen B. mit größerer Kapa zität (geringeres Gewicht, geringere Kosten) zu verwenden, als 2 oder mehr parallel zu schalten. — Der B. wird vor allem für den Antrieb von Schiffsmodellen, seltener in Auto- oder Flugmodellen verwendet Bleriot XI: Name des Motorflugzeugs, mit dem Louis BLERIOT am 25. 7. 1907 als erster Mensch den Ärmelkanal überquerte. Die B. ist ein interessantes Objekt für Modellnach bauten und ein typischer Oldtimer. Die B. als Modell wird sowohl mit Verbrennungs motor als auch mit Elektromotor als Antrieb geflogen.

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